Eine gesunde Wirbelsäule bildet das stabile Rückgrat unseres Körpers. Doch bei Menschen mit Skoliose verläuft sie nicht gerade, sondern ist seitlich verbogen und oft zusätzlich verdreht. Diese Fehlstellung kann zu muskulären Dysbalancen, Schmerzen und funktionellen Einschränkungen führen – muss aber nicht unbehandelt bleiben. In der Physiotherapie am Sendlinger Tor bieten wir ein gezieltes, ganzheitliches Therapiekonzept an, das Betroffenen bei Skoliose spürbar helfen kann.
Was ist eine Skoliose?
Eine Skoliose ist eine seitliche Verkrümmung der Wirbelsäule mit gleichzeitiger Verdrehung (Rotation) der Wirbelkörper. Dabei handelt es sich um eine strukturelle Fehlstellung, die sich im Laufe der Zeit verfestigt. Mediziner unterscheiden je nach Krümmungswinkel zwischen:
- Leichter Skoliose: unter 20° (Cobb Winkel, wird auf dem Röntgenbild berechnet)
- Mittelschwerer Skoliose: 20–40°
- Schwerer Skoliose: über 40°
Die Krümmung kann unterschiedlich lokalisiert sein – in der Brustwirbelsäule, Lendenwirbelsäule oder als sogenannte Doppelskoliose mit mehreren Bögen. Skoliosen entstehen häufig bereits im Kindes- oder Jugendalter, bleiben aber oft lange unerkannt.
Ursachen: Woher kommt eine Skoliose?
Die häufigste Form ist die idiopathische Skoliose, bei der keine eindeutige Ursache gefunden wird. Diese tritt besonders häufig bei Mädchen im Alter von 10 bis 14 Jahren auf – also während der Wachstumsphase.
Weitere Ursachen können sein:
- Angeborene Fehlbildungen einzelner Wirbel
- Neurologische Erkrankungen (z. B. Muskeldystrophie, Zerebralparese)
- Muskel- oder Bindegewebsschwächen
- Beinlängendifferenzen und Beckenschiefstand
- Fehlhaltungen durch einseitige Belastung
Auch nach Unfällen, Operationen oder bei entzündlich-rheumatischen Erkrankungen kann sich eine Skoliose entwickeln.
Symptome: Woran erkenne ich eine Skoliose?
Eine Skoliose kann – besonders im Jugendalter – symptomlos bleiben und erst durch Zufall entdeckt werden. Mit zunehmendem Alter oder Schweregrad treten jedoch häufig Beschwerden auf:
- Asymmetrische Schultern oder ein schiefes Becken
- Einseitig abstehende Rippen (Rippenbuckel)
- Unterschiedliche Taillenhöhen
- Verspannungen und Rückenschmerzen
- Eingeschränkte Beweglichkeit
- In schweren Fällen: Atemprobleme oder Organverlagerungen
Gerade bei Erwachsenen können muskuläre Überlastungen und Abnutzung der Wirbelkörper im Laufe der Jahre zu chronischen Beschwerden führen.
Behandlung in der Physiotherapie am Sendlinger Tor
In unserer Praxis in München verfolgen wir einen ganzheitlichen Ansatz, der auf Ihre individuelle Ausgangssituation abgestimmt ist. Ziel ist es, Schmerzen zu lindern, Haltung zu verbessern und das Fortschreiten der Skoliose zu verhindern.
1. Physiotherapie / Krankengymnastik
Durch gezielte Übungen zur Haltungsverbesserung, Rumpfstabilisation und Mobilisierung gleichen wir muskuläre Dysbalancen aus. Verkürzte Muskelketten werden gedehnt, geschwächte Muskeln gekräftigt. Gleichzeitig fördern wir das Körperbewusstsein und schulen eine aufrechte Haltung.
2. Manuelle Therapie
Blockaden und Bewegungseinschränkungen in den Wirbelgelenken oder im Beckenbereich können durch spezielle Grifftechniken gezielt gelöst werden. Dies verbessert die Beweglichkeit und reduziert Schmerzen, besonders bei funktionell bedingter Skoliose.
3. Osteopathie
Unsere osteopathischen Behandlungen ergänzen die klassische Physiotherapie optimal: Mit sanften, ganzheitlichen Techniken lösen wir Faszientrigger, Spannungen und Dysbalancen im gesamten Körper – nicht nur im Rücken. Ziel ist es, die Selbstregulationskräfte des Körpers zu aktivieren und funktionelle Zusammenhänge zu verbessern. Gerade bei Skoliosen mit Organbeteiligung oder Beschwerden im Brustkorbbereich zeigt sich hier ein großes Potenzial.
4. Massagetherapie
Muskuläre Verspannungen sind bei Skoliose fast immer ein Begleitsymptom. Unsere medizinischen Massagen helfen, überlastete Muskelpartien gezielt zu entspannen, die Durchblutung zu fördern und die Schmerzsymptomatik zu reduzieren. Regelmäßige Massagen unterstützen den Therapieerfolg deutlich.
5. KGG – Krankengymnastik am Gerät
In unserer Praxis können wir bei Bedarf mit modernen Trainingsgeräten arbeiten. Hier kräftigen wir unter physiotherapeutischer Aufsicht gezielt die tiefen haltungsstabilisierenden Muskelgruppen. Dieses Training verbessert nicht nur die Statik, sondern fördert auch das Vertrauen in die eigene Körperkontrolle.
Weitere Therapiemöglichkeiten
Abhängig vom Alter und Schweregrad kommen ergänzende Maßnahmen infrage:
- Korsetttherapie: bei Kindern und Jugendlichen zur Wachstumslenkung
- Operation: bei starker Verkrümmung mit funktionellen Beeinträchtigungen
- Orthopädietechnische Versorgung: z. B. Einlagen bei Beckenschiefstand
Auch sportliche Aktivitäten wie Schwimmen, Yoga oder Pilates können sinnvoll sein, um den Körper ganzheitlich zu kräftigen – stets unter physiotherapeutischer Begleitung.
Übungen für zu Hause: Aktiv bleiben lohnt sich
Bei Skoliose ist Bewegung ein zentraler Baustein der Therapie – aber: Es gibt keine allgemeingültigen Standardübungen, die für alle Betroffenen gleichermaßen geeignet sind. Jede Skoliose ist in Ausprägung, Krümmungsverlauf und muskulärer Begleitproblematik unterschiedlich. Deshalb ist eine individuelle physiotherapeutische Befundung in unserer Praxis unerlässlich, bevor konkrete Übungen empfohlen werden.
Erst nach einer genauen Analyse Ihrer Haltung, Beweglichkeit und Muskelspannung entwickeln wir ein maßgeschneidertes Übungsprogramm, das auf Ihre Bedürfnisse abgestimmt ist. Dabei können unter anderem folgende Übungen – angepasst an Ihre Skolioseform – zum Einsatz kommen:
- Seitliches Dehnen der konvexen Seite zur Verbesserung der Beweglichkeit
- Stabilisierungsübungen im Vierfüßlerstand zur Aktivierung der Rumpfmuskulatur
- Mobilisation der Brustwirbelsäule zur Aufrichtung und Rotation
- Atemübungen zur Unterstützung der Brustkorbbeweglichkeit
- Beckenaufrichtung und Haltungsschulung mit visuellem Feedback vor dem Spiegel
Diese Übungen fördern nicht nur die Statik, sondern auch das Körperbewusstsein und die Eigenverantwortung. Wichtig ist dabei die regelmäßige Durchführung – idealerweise in Kombination mit der Betreuung durch unsere erfahrenen Therapeutinnen und Therapeuten.
Fazit: Skoliose ganzheitlich behandeln – mit Erfahrung und Feingefühl
Skoliose ist mehr als nur eine „krumme Haltung“ – sie betrifft den ganzen Körper. Je früher eine gezielte Behandlung erfolgt, desto besser sind die Aussichten auf eine stabile Wirbelsäule und ein schmerzfreies Leben. In unserer Physiotherapie am Sendlinger Tor begleiten wir Sie individuell mit einem vielseitigen Therapieangebot, das klassische Physiotherapie, Osteopathie und Massagen sinnvoll kombiniert.
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